Geschichte Waldorf

GESCHICHTE DER WALDORF-PÄDAGOGIK

1919 begründete Rudolf Steiner (1861-1925) auf Bitte Emil Molts, dem Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, in Stuttgart die erste Waldorfschule. Sieben Jahre später begann die Arbeit des ersten Waldorfkindergartens. Heute existieren weltweit etwa 1.500 Waldorfkindergärten, davon etwa ein Drittel in Deutschland. Ihre Erscheinungsformen sind vielfältig: Als „klassische“ Kindergärten, als Tagesstätten, als Mutter-Kind- und Spielgruppen, als Krabbelgruppen, als Einrichtungen, die das Kind im Schulalter integrieren, als heil- und sonderpädagogische Einrichtungen, als Einrichtungen, in denen Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsschicksalen zusammenleben. In Deutschland sind Waldorfkindergärten in der Regel in vereinsrechtlicher Trägerschaft.

Alle Waldorfkindergärten sind zusammengeschlossen in der „Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten“. Auf regionaler, Landes- oder internationaler Ebene gibt es regelmäßig Arbeitstreffen zu bestimmten aktuellen Themen der Kindheitssituation, zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterbildung; gleichermaßen werden solidarisch Projekte der Fort- und Weiterbildung getragen, aber auch Forschungsaktivitäten anhand der erlebten Problematiken in der pädagogischen Praxis initiiert sowie Interessenvertretung im rechtlichen und politischen Raum ausgeübt.

Auszug aus Artikel „Waldorfpädagogik“, W. Saßmannshausen aus dem Sonderheft „Kiga heute spezial“, Verlag Herder Freiburg 2002